von Dale Wasserman nach dem Roman von Ken Kesey
Um einer Gefängnisstrafe zu entgehen, lässt sich der Kleinkriminelle McMurphy in eine psychiatrische Anstalt einliefern.
Was er dort findet, sieht allerdings anders aus als erwartet:
Unter der Herrschaft der Oberschwester Ratched werden die Insassen mit Medikamenten und Elektroschocks ruhig gestellt und jeder freie Gedanke wird im Keim erstickt.
McMurphy, der sich der Routine der Anstalt nicht anpassen will, rebelliert gegen das strenge Regelwerk und sichert sich damit die Gunst seiner Mitinsassen. Es entwickelt sich eine Freundschaft zum indianischen Häuptling Chief Bromden, der sich gegenüber allen anderen taubstumm stellt. Mehr und mehr hält eine Art "Normales Leben" Einzug in die Anstalt, zunehmend stellt sich wieder einmal die Frage, wer denn nun hier verrückt ist.
Mit allen Mitteln versucht Oberschwester Ratched die ihr entgleitende Führung wieder in die Hand zu nehmen. Das erweist sich als schwierig, denn McMurphy lässt sich so leicht nicht klein machen und auch die restlichen Insaßen werden für die unflexible Ratched langsam zum ernsten Problem.
Die Situation eskaliert nach einer Party mit Damen und Alkohol, die McMurphy angezettelt hat. Der Störenfried muß nun endlich in die Schranken gewiesen werden und Ratched greift zum letzten und radikalsten Mittel, das ihr zur Verfügung steht.
Dieses Jahr spielen wir wieder auf dem Ellwanger Schloss, in der umgestalteten Theatersenke.
Dale Wasserman (1917 - 2008) hat sich vor allem als Dramatiker und Drehbuchautor für Film und Fernsehen einen großen Namen geschaffen.
Er begann mit 19 Jahren seine Theaterlaufbahn als Regisseur, Produzent und Licht-Designer. Zwei seiner Stücke machten ihn schließlich zu einem der meistgespielten amerikanischen Autoren: "Der Mann von La Mancha" und "Einer flog über das Kuckucksnest" nach dem Roman von Ken Kesey.
Ken Kesey (im Bild die Ken Kesey Statue in Eugene, Oregon) wurde 1935 in La Junta/Colorado geboren. An der Stanford University studierte er Kreatives Schreiben. Bereits 1962 landete er mit dem Kuckucksnest einen Welterfolg, später war er Gründer der "Merry Pranksters" einer Kommune, die als Vorreiter der San Francisco-Hippies gilt. Die berühmte Reise der Pranksters 1964 in einem bunten Schulbus von San Francisco nach New York wurde unter anderem in Tom Wolfes "Unter Strom" beschrieben.
Die Inspiration zum Kuckucksnest kam 1959, während Kesey als Aushilfe in einer Psychiatrieabteilung arbeitete. Hier liefen Versuchsreihen mit psychoaktiven Drogen in einem Projekt der CIA. Der Roman erzählt diese Erlebnisse aus der Sicht des Indianers, im Gegensatz zur späteren Bühnenversion und auch zur bekannten Verfilmung mit Jack Nicholson, die er übringens nie gesehen hat.
1964 erschien das zweite Buch von Kesey, "Manchmal ein großes Verlangen".
Nach mehreren Prozessen wegen Drogenbesitzes floh Kesey nach Mexico, schließlich zog er sich auf seine Farm zurück, wo er den Roman "Sailors Song" verfasste. Darüberhinaus stammen Geschichten und einige Bühnenstücke über sein Leben mit den Pranksters aus seiner Feder.
Bis zu seinem Tod im Jahr 2001 zog er mit einem Teil der Pranksters immer wieder im alten Bus durch die Staaten, um bei Festivals und Happenings in ERscheinung zu treten.