zum Stückvon Thornton Wilder
zum StückMr Horace Vandergelder interessiert sich nur für sein Geld und für sein Geschäft. Menschlichkeit, Freude, Gefühle sind nicht seine Stärke. Darunter leiden nicht nur seine Angestellten, sonder vor allem auch seine Nichte Emengarde, der er ihren Geliebten Ambrose verbieten will. Zu allem Überfluss will er sich nun nochmal verheiraten, und zwar mit der verwitweten Putzmacherin Irene Molloy in New York.
Das alles passt der lebenslustigen Mrs. Dolly Lewin gar nicht ins Programm, hat sie doch selbst ein Auge auf Mr Vandergelder und seine Schätze geworfen. Mit Leichtigkeit gelingt es ihr, nicht nur sein Leben völlig durcheinander zu bringen. Ihre Machenschaften beziehen einfach alle mit ins bunte Karussell der Verwechslungen ein, und es sind eine Menge Hindernisse zu überwinden, bevor sich am Ende doch alles zum Guten wendet und die richtigen Paare zu einander finden.
Der Stoff hat eine bunte Geschichte hinter sich: Sie begann 1835 mit John Oxenfords Einakter "A Day Well Spent", den Johann Nestroy kurz darauf zum abendfüllenden "Einen Jux will er sich machen" umarbeitete. Auf dieser Version basiert der erste Versuch Wilders, dem aber wenig Erfolg beschieden war: "The Merchant of Yonkers" wurde zwar von Max Reinhardt am Broadway auf die Bühne gebracht, erlebte aber nur 39 Vorstellungen.
Erst 15 Jahre später überarbeitete Wilder sein Stück, das diesmal unter dem Titel "The Matchmaker" mit Ruth Gordon ein grandioser Erfolg wurde und 1958 mit Shirley Booth, Anthony Perkins und Shirley MacLaine auf die Leinwand kam. Den Gipfel bildete schließlich die Musical-Version "Hello Dolly" von 1969 mit Barbara Streisand und Walter Matthau.
Werfen Sie einen Blick auf unsern diesjährigen Spielort, das Atrium der Mädchenschule St. Gertrudis
über den AutorWilder wurde 1897 in Madison, Wisconsin als Sohn eines Diplomaten geboren. Nachdem er während des Ersten Weltkrieges bei der amerikanischen Küstenwache gedient hatte, besuchte er Von 1920 bis 1921 die American Academy in Rom. Kommerziell erfolgreich und weithin bekannt wurde Wilder 1927 mit dem Roman "The Bridge of San Luis Rey", der ihm zudem 1928 den ersten Pulitzer-Preis einbrachte. Den zweiten erhielt er 1938 für das Stück "Our Town". Den dritten Pulitzer-Preis brachte Wilder sein Stück "The Skin of Our Teeth" ein.
Von 1950 bis 1951 war er Professor of Poetry an der Harvard University. Wilder war nie verheiratet.
Insgesamt schrieb Wilder sieben Erzählungen, drei größere Theaterstücke, zahlreiche Einakter sowie eine Vielzahl kleinerer Werke wie Essays, "Dreiminutenspiele" und wissenschaftliche Artikel; 1957 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Seine letzte Erzählung, Theophilus North, erschien 1973.
Wilder starb am 7. Dezember 1975 in Hamden (Connecticut). Dort ist er auf dem Mount Carmel Cemetery begraben.
(Quelle: Wikipedia, Foto: Portrait Thornton Wilder, als Mr. Antrobus in "The Skin of Your Teeth". von Carl van Vechten, Carl, 1880-1964, photographer. Library of Congress, Prints & Photographs Division, Carl Van Vechten Collection, [Van Vechten number: XXV EE 11] Gift; Carl Van Vechten Estate; 1966)